Der Konflikt im Jemen ist so festgefahren und fordert so viele Opfer, dass ein kurz- oder mittelfristiges Ende in Form eines Waffenstillstands immer unwahrscheinlicher wird. Gestern beschuldigten die Houthi-Rebellen die USA bei einem Luftangriff etwa 120 Menschen getötet zu haben. Die Meldung hier von Russia Today, ist allerdings mit Vorsicht zu genießen.
Denn eine unabhängige Bestätigung, oder eine Stellungnahme des US-Militärs gab es keine. Die staatliche Nachrichtenagentur des Jemen wies die Vorwürfe zurück. Dass ein Luftangriff stattgefunden hat, zeigen folgende Bilder:
Bereits am Wochenende hatte es mehrere Dutzend Tote gegeben. Die Menschen in der nördlichen Kleinstadt Razeh fielen wahrscheinlich der saudischen Luftwaffe zum Opfer. Mit den neuesten Meldungen wird die Lage immer unübersichtlicher. Heute meldete AP, dass 34 mutmaßliche Al-Qaida-Kämpfer, darunter vier potentielle Selbstmordattentäter getötet worden seinen. Dies stützt die These der Regierung, dass die Extremisten das Macht-Vakuum des Krieges nutzen, um sich im Jemen auszubreiten. Einen Beweis gibt es dafür allerdings bislang noch nicht, auch für eine Zusammenarbeit mit den Houthi-Rebellen wurde noch kein Nachweis erbracht. Laut einer arabischen Zeitung gebe es aber Beweise für eine Verbindung der schiitischen Rebellen zum Iran. Ein Geheimdienstmitarbeiter hätte sich zusammen mit einem Vertreter der Hizbullah mit Houthi-Kämpfern getroffen. Wieviel Wahrheit in dieser Meldung steckt, ist allerdings schwierig zu bewerten.
Klar ist aber, dass je länger der Konflikt dauert, desto gefährlicher wird er für die gesamte Region. Anfangs ein Kampf gegen Separatisten durch Regierungstruppen, eskalierte der Krieg schnell zu grenzüberschreitenden Schlachten mit saudischen Truppen. Nun soll der Iran involviert sein, evtl. die Hizbullah. Auch Al-Qaida nutzt angeblich das Chaos, um in den fehlenden staatlichen Strukturen Fuß zu fassen. Sollten sich die Berichte bestätigen, dass die USA nun auch direkt mit Drohnen, oder bemannten Kampf-Jets bzw. Spezialeinheiten in den Konflikt verwickelt sind, droht der gesamten Region ein Flächenbrand.
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