Montag, 30. November 2009

"Blutige Diamanten" kosten in vielen Ländern Afrikas weiterhin täglich Menschenleben

"Conflict diamonds are diamonds that originate from areas controlled by forces or factions opposed to legitimate and internationally recognized governments, and are used to fund military action in opposition to those governments, or in contravention of the decisions of the Security Council."
Das ist die bürokratische Definition der UN zu "Konfliktmineralien", die in Ländern wie der DR Kongo, Angola, der Zentralafrikanischen Republik oder Sierra Leone geschürft werden und so die Konflikte befeuern, indem bewaffnete Gruppen sich aus der Gewinnung finanzieren. Die Realität einer solchen illegalen Mine macht deutlich, wie gefährlich diese Ressourcen für die Menschen in der Region sind, wenn sie in die falschen Händen geraten:
Being held at gunpoint by 30 drunk and angry militia in the middle of the night on a deserted road in one of the most dangerous war zones in the world was not our plan when we started out the day. But my traveling companions and I were digging into the links between the illicit mining of Congo's "conflict minerals'' and a deadly war, and we didn't expect a walk in the park. We had visited a gold mine contested by some particularly vengeful armed groups, and this militia had lost out in controlling the mine and wasn't happy about the result. After hours of negotiations, guns poked into ribs, and death threats, we emerged relatively unscathed and $1,000 poorer. Congolese civilians, however, are rarely so fortunate.
Aber nicht nur Diamanten finanzieren die Konflikte in Zentralafrika, auch illegales Gold  und andere Edelmetalle, wie z.B. Coltan (bzw. Tantal) werden dort abgebaut und landen dann z.B. in Mobiltelefonen, die auch hier in Deutschland verkauft werden. Sensibilisierung gibt es kaum, Überwachung keine. Auch internationale Hilfsgelder fließen in dieses Geschäft. Schätzungen gehen davon aus, dass 10 Prozent der gesamten Hilfsgelder dafür veruntreut werden.  
enoughproject.org

Der Film mit Leonardo DiCaprio lief schon vor mehr als zwei Jahren in den Kinos, die Kampagne der Diamantenindustrie folgte prompt und erklärte das Phänomenen zu einem Relikt der Vergangenheit. Doch wie gesagt, es gibt kaum Kontrollen und die aktuelle Dokumentation zeigt, dass eben nicht nur Diamanten, sondenr auch andere Rohstoffe der bloßen Kriegsfinanzierung dienen und deren Erlöse nicht der Zivilbevölkerung zugute kommen. Von den ökologischen Folgen des unkontrollierten Abbaus ganz zu schweigen. China kommt dabei eine besondere Rolle zu, sowohl als großer Finanzier von Abbauprojekten, wie auch als bedeutender Hersteller im Elektronikbereich. Mehr Hintergründe gibt es auf der Seite der Organisation "fatal transactions".


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen