Mittwoch, 14. Oktober 2009

Die UN bettelt um Hilfe für den Jemen - Kämpfe dauern an


Langweilig. Ich weiß.
Flüchtlinge, Tote, Menschenrechtsverletzungen, Friedensappelle, immer das Gleiche.
Doch warum elektrisieren diese Zahlen niemanden, interessiert niemanden die Tatsache, dass die knapp 5oo Todesopfer in den vergangenen drei Wochen lächerliche Mindestschätzungen sind und nicht einmal annährend die wirklichen Ausmaße beschreiben?

Muss man immer gleich so etwas sehen, um wenigstens weiterzulesen, zuzuhören, oder dem Krieg ein bisschen Raum zu bieten?



Immer schwierig das zu verifizieren. Der Mann erzählt von Flugzeugen, die das Lager bombardierten, davon dass Kinder, Greise, Jungen und Mädchen getötet wurden. Und zeigt das Stück einer Rakete. Das Video ist vom September und zeigt einen angeblichen Angriff auf ein Flüchtlingslager. Den hat auch aber auch HRW registriert. Klar ist, dass die Armee ohne Rücksicht auf zivile Opfer vorgeht. In den Meldungen heißt es: 100 Rebellen sind getötet worden. Runde Zahlen, immer nur "militärische" Opfer.

Der Konflikt droht weiter zu eskalieren

Die Houthi-Kämpfer verkündeten vergangene Woche, Kontrolle über nördliche Teile des Jemen, die direkt an Saudi-Arabien grenzen, erlangt zu haben. Dabei ließen sie auch keine Vorsicht gegenüber Dorfbewohnern walten und feuerten Raketen in bewohntes Gebiet. In Sa´ada versuchten sie den Regierungspalast der Provinzhauptstadt einzunehmen

Dabei kämpfen auf Seiten der Regierung fast noch Kinder

14-Jährige, die mit Raketen beschossen werden und selbst mit automatischen Waffen kämpfen, 15-Jährige, denen sich der Schrecken des Krieges einbrennt und den sie mit Drogen verdrängen:
"The soldiers' monthly paycheck is just a $100, but the troops, whose ages vary between 15 and 25 years, are allowed to take any booty the rebels leave behind, from food to equipment. What the soldiers seek most, though, is their daily stash of qat leaves. And that is increasingly difficult to find in the devastated fields of Saada, where corpses and body parts lie scattered by the roadside, filling the air with the heavy odor of death."
Positive Zeichen  gab es am Wochenende, als sich ein Führer der Schiitischen Rebellen gesprächsbereit zeigte. Doch zwei Tage später kamen bei Angriffen der Regierungsarmee wieder zwischen 60 und 100 Menschen um. Die Regierung pocht auf die Einhaltung ihrer Bedingungen. Auch von den arabischen Nachbarstaaten gibt es keinen Druck das massive Vorgehen zu beenden. Im Gegenteil:
"Egypt’s Foreign Minister Ahmed Abul Gheit said on Sunday that Cairo supports the Yemeni government and people in the face of the northern rebellion and rejects any foreign interference. ‘We reject... any kind of rebellion and we reject any foreign interference (in Yemen). Egypt is wholly supporting — with all its power and capabilities — its sister Yemen,’ he told reporters in Sanaa.

Saudi Deputy Interior Minister Prince Ahmad bin Abdul Aziz told reporters in Riyadh that Riyadh was cooperating with Sanaa in its battle against the rebels, but rejected rebel allegations that the Saudi air force was joining Sanaa’s aerial bombardments against them."
Auch im Süden des Jemen demonstrieren und kämpfen die Menschen für bessere Lebensbedingungen. Dabei wurden in den letzten Tagen mehrere Menschen verletzt. Der UN bleibt nur um Hilfe zu betteln und immer wieder auf die massiv verschlechterte Lage der Menschen aufmerksam zu machen:
“The humanitarian situation is getting worse by the day,” cautioned Aboudou Karimou Adjibadé, the agency’s Representative in Yemen.
A $23.7 million Flash Appeal was issued in early September to provide life-saving support to the IDPs and tens of thousands of others who have been indirectly affected by the conflict, of which only 16 per cent has been covered, the Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) said today."
 Strom gebe es nur sechs Stunden am Tag, Wasser nur zweimal die Woche...

Nun schickt auch noch die Regierung die Flüchtlinge in Gebiete, in denen massive Kämpfe ausgetragen werden und ihr Leben nichts wert ist. Es gebe keine sichere Route für die Hilfsorganisationen und keine Aussicht auf ein schnelles Ende.
Ein Video von einem Besuch des UN-Nothilfekoordinators John Holmes:

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