Donnerstag, 1. Oktober 2009

Hunderte flüchten vor Kämpfen in Somalia - Mindestens sechs tote Zivilisten bei NATO-Luftangriff in Afghanistan - Taliban-Führer in Pakistan getötet - UN warnt vor humanitärer Katastrophe im Jemen


Zivilisten flüchten vor Kämpfen in Hafenstadt Kismayo in Somalia

Hunderte Zivilisten sind auf der Flucht vor den Kämpfen zwischen den Al-Shabab-Milizen und Anhängern der Hizb al-Islam. Mindestens 25 Menschen wurden dabei getötet, Dutzende verletzt. Per Radio verbreiteten die Milizen die Nachricht, dass die Menschen ihre Häuser verlassen sollten. Ein ausführlicher Bericht hier.

Mindestens sechs zivile Opfer bei NATO-Luftangriff in Afghanistan

Im Südwesten sind am Mittwoch abend mindestens sechs Zivilisten getötet worden. Augenzeugen berichten sogar von mindestens 12 Toten, darunter sechs Kinder. Bei Kämpfen in der Helmland-Provinz zwischen NATO-geführten Truppen und Taliban-Kämpfern seien die Bündnis-Soldaten beschossen worden und hätten Luftunterstützung angefordert. Zudem wurden Vorwürfe laut, dass im Osten des Landes US-Truppen einen Ladenbeseitzer erschossen hätten. Dies kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Oberbefehlshaber für Afghanistan Gen. Stanley McChrystal den Schutz der Zivilbevölkerung als oberstes Ziel deklariert hat um den "Kampf um die Herzen zu gewinnen".

Taliban-Führer in Pakistan getötet

Pakistanische Sicherheitskräfte haben bereits am Montag im Nordwesten des Landes den Bruder eines hochrangigen mutmaßlichen Taliban-Führers getötet. Kalimullah Mehsud wurde bei einem Angriff in Reaktion auf eine Offensive der Taliban in seinem Dorf erschossen, nachdem bereits ein weiterer Bruder am 6. August getötet wurde. Taliban-Führer Hakimullah Mehsud gilt als Drahtzieher vieler Anschläge der letzten Wochen. Allerdings wurden in jüngster Vergangenheit relativ viele mutmaßliche hochrangige Taliban ermordet, ohne dass dies irgendeine Auswirkung auf die Zahl und die Schwere der Anschläge gehabt hätte.


Hakimullah Mehsud

Quelle: AFP


UN warnt vor einer humanitären Katastrophe im Jemen

In der Region Sa´ada wird die Versorgungslage der Flüchtlinge immer schlechter. Manche Menschen sollen seit Ausbruch der Kämpfe vor etwa sechs Wochen nicht mehr mit Hilfsgütern versorgt worden sein. Tausende sind aber auf die Lieferungen der verschiedenen UN-Agenturen angewiesen.  Das UN-Büro zur Koordination von Humanitären Angelegenheiten sagte: "Given the access limitations and geographical spread of the IDPs in all four governorates affected by the conflict, it has been very difficult to assess the full scope of displacement up to now, and to provide sufficient relief to those in need."

Die Hilfsbereitschaft der internationalen Gemeinschaft drückt sich auch in diesem Zitat aus einem aktuellen UN-Bericht aus:

"The $23.7-million Yemen ‘flash appeal’ is less than 2 per cent funded a full month after it was launched, with the United States contributing $250,000 and Ireland $143,885 to UNICEF. Pledges of $23.7 million have been received but they still need to be confirmed."


"Displaced Persons" in einem Camp
in der Amran-Provinz (14.09.09)

Quelle: UN

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