Im afrikanischen Guinea sind bei Zusammenstößen zwischen oppositionellen Demonstranten und Einheiten von Polizei und Armee nach unterschiedlichen Angaben am Montag fast 130 Menschen getötet worden. Andere Quellen sprachen zuerst von mindestens 58 Opfern. Danach erhöhte sich die Zahl stündlich. Der ungleiche Kampf (Massaker scheint die bessere Wortwahl) spielte sich in der Hauptstadt Conakry ab, in der etwa zwei Millionen Menschen leben.
Das 10-Millionen-Land Guinea liegt in Westafrika und hat etwa die Größe von Großbritannien. Es sah sich im Dezember 2008 einem Putsch des Militärs gegenüber, nachdem der bisherige Präsident Lansana Conté (der ebenfalls durch einen Putsch an die Macht kam) starb. Ein Hauptmann der Armee reklamierte danach die Staatsgewalt für sich und versprach baldige Wahlen. Doch auch nach acht Monaten ist nicht abzusehen ob Moussa Dadis Camara je wie versprochen die Macht an einen zivilen Machthaber abgeben, oder bei den angekündigten Wahlen im Januar 2010 selbst antreten wird, um seine Position zu zementieren. Auf dem Photo ist der Machthaber auf einem Plakat in der Hauptstadt Conakry zu sehen:
IRIN
Zu den aktuellen Ereignissen heißt es in einem Bericht von Human Rights Watch:
"The protesters, demonstrating against Camara’s presumed candidacy in Guinea’s January 2010 presidential elections, took to the streets of Conakry on September 28 and marched to a 25,000-seat stadium to attend a political rally. Backed by security forces, the minister responsible for combating drug trafficking and serious crime, Capt. Moussa Tiegboro Camara (no relation to the president), told the protesters not to enter the stadium. However, his troops were unable to stop the demonstrators from forcing open the doors and flooding inside."
Danach wurde das Feuer mit Tränengas und scharfer Munition eröffnet. Viele Leichen sollen aber auch Messerstiche und Verletzungen von Macheten aufweisen.
Der ganze Bericht von HRW hier:
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