Sonntag, 3. Mai 2020

Coronavisionen

Etwas off-topic, gleichzeitig natürlich nicht, denn gibt es noch etwas anderes als die Auseinandersetzung mit dem Coronavirus? Also. Schon Anfang März und danach immer weiter zunehmend, was die Zahl der Artikel betrifft, haben sich allerlei Personen - Zukunftsforscher, Wirtschaftswissenschaftlerinnen, Twittermenschen, Kolumnistinnen und viele andere - mit der Frage: "Was bleibt von Corona?" beschäftigt. 

Eine äußerst relevante Frage, nicht nur wenn es darum geht, wie man auf eine kommende Pandemie vorbereitet sein wird. Sondern auch bei der Suche nach Antworten, ob die Gesellschaft Lehren aus der aktuellen Situation ziehen wird. Auffällig dabei war, wie schnell viele den Holzhammer zur Hand hatten. "Alles wird anders", die Gesellschaft werde nicht mehr wiederzuerkennen sein, unser Wirtschaftssystem komplett umgebaut werden. Doch ist es so einfach? Ändern sich Dinge von selbst? Werden Pflegekräfte automatisch besser bezahlt, wenn alles vorüber ist? Das (angebliche) große Innehalten der Gesellschaft führt zwingend zu einem Reflektieren unserer Lebensführung? Einigen sich die betroffenen Staaten - also alle - darauf, dass Pandemieschutz wichtiger ist als Aufrüstung (um hier mal die inhaltliche Kurve zu kriegen)? 

Schon die Wirtschafts- und Finanzkrise, die teilweise ähnliche Herausforderungen geschaffen hat und ein Umdenken hätte nach sich ziehen können oder müssen, war schneller vergessen als uns lieb sein konnte. Auch die Phrase vom Ausnahmezustand der Normalzustand wird, ist angesichts von keinen acht Wochen, die mit einigen Einschränkungen einhergehen (die manche äußerst hart treffen, vielen völlig egal sein können), für eine realistische Bestandsaufnahme kaum hilfreich, um konkrete Veränderungen anzustoßen. Daher hier mal eine Sammlung mit Utopien, Dystopien, treffenden Zustandsbeschreibungen, blödsinningen Prognosen, interessanten Ideen und stumpfen Wiederholungen der ewig alten Phrasen, die nun eben mit dem Corona-Mäntelchen behängt werden.

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