1,8 Prozent. Das ist der Anteil am Humanitarian Response Plan der UN
für Nigeria, der zur Zeit finanziell gesichert ist. 1,8 Prozent. Trotz
aller Debatten um die Bekämpfung von Fluchtursachen, Migrationskontrolle
oder besserer Unterstützung bei der inneren Entwicklung tun sich die
internationalen Geber schwer angemessen auf Krisen zu reagieren - sowohl
was die rechtzeitige Bereitstellung als auch auch die Höhe angeht.
Aktuell sind fast zwei Millionen Menschen auf der Flucht, 200.000 haben Zuflucht in den Nachbarländern der volatilen Region gesucht.
Quelle: UN OCHA Nigeria |
Aktuell sind fast zwei Millionen Menschen auf der Flucht, 200.000 haben Zuflucht in den Nachbarländern der volatilen Region gesucht.
Ist eine eine auskömmliche Ausstattung nicht gesichert, birgt das auch
sicherheitspolitische Gefahren. In Nigeria zum Beispiel leben
hunderttausende Menschen leben nahezu isoliert, bewaffnete Gruppen
können kaum gestört agieren. Solche unkontrollierten Rückzugsräume sind
besonders in der Region des Tschadsees gefährlich, weil potentiell nicht
nur Boko Haram, sondern auch andere militante Gruppen (aus dem Tschad
oder Niger) diese nutzen könnten. Und auch in Sachen Fluchtursachen und
Konfliktvermeidung wirft die aktuelle Situation kein gutes Licht auf die
internationale Diplomatie. IP (Die Zeitschrift der Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.) schrieb schon Anfang 2016:
"Noch immer haben die Regierungen der Region keinerlei Strategie gegen die Ursachen der Radikalisierung. Nach Jahrzehnten politischer Korruption, schwelender Missstände und schlechter Grundversorgung haben sich viele Bürger enttäuscht von der Regierung abgewendet. Das rapide Bevölkerungswachstum und Umweltschäden verschlimmern die Lage noch, verstärken die bestehenden sozialen Spannungen und treiben viele Menschen in die Flucht."Mehr Hintergrunde hier.
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