Sonntag, 5. März 2017

Nigeria: Fehlende Finanzierung untergräbt regionale Stabilität noch weiter

1,8 Prozent. Das ist der Anteil am Humanitarian Response Plan der UN für Nigeria, der zur Zeit finanziell gesichert ist. 1,8 Prozent. Trotz aller Debatten um die Bekämpfung von Fluchtursachen, Migrationskontrolle oder besserer Unterstützung bei der inneren Entwicklung tun sich die internationalen Geber schwer angemessen auf Krisen zu reagieren - sowohl was die rechtzeitige Bereitstellung als auch auch die Höhe angeht. 

Quelle: UN OCHA Nigeria

Aktuell sind fast zwei Millionen Menschen auf der Flucht, 200.000 haben Zuflucht in den Nachbarländern der volatilen Region gesucht.

Ist eine eine auskömmliche Ausstattung nicht gesichert, birgt das auch sicherheitspolitische Gefahren. In Nigeria zum Beispiel leben hunderttausende Menschen leben nahezu isoliert, bewaffnete Gruppen können kaum gestört agieren. Solche unkontrollierten Rückzugsräume sind besonders in der Region des Tschadsees gefährlich, weil potentiell nicht nur Boko Haram, sondern auch andere militante Gruppen (aus dem Tschad oder Niger) diese nutzen könnten. Und auch in Sachen Fluchtursachen und Konfliktvermeidung wirft die aktuelle Situation kein gutes Licht auf die internationale Diplomatie. IP (Die Zeitschrift der Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.) schrieb schon Anfang 2016:
"Noch immer haben die Regierungen der Region keinerlei Strategie gegen die Ursachen der Radikalisierung. Nach Jahrzehnten politischer Korruption, schwelender Missstände und schlechter Grundversorgung haben sich viele Bürger enttäuscht von der Regierung abgewendet. Das rapide Bevölkerungswachstum und Umweltschäden verschlimmern die Lage noch, verstärken die bestehenden sozialen Spannungen und treiben viele Menschen in die Flucht."
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