75 Jahre
ist es her, dass die USA zwei Atombomben über Japan zündeten (zur historischen
Debatte mehr
hier). Doch insgesamt wurden zwischen 1945 und 1998 mehr als 2.000
Atomsprengköpfe gezündet (beeindruckend aufbereitet im unteren
Video).
Zum "Ernstfall" kam es nicht mehr, doch vor allem nach 1962 nahmen die
Tests massiv zu. Kaum jemand mag sich wirklich vorstellen, dass es nochmal
zum Einsatz einer Atombombe kommen könnte. Doch die Verhandlungen mit
Iran, oder die Diskussionen über den Ukraine-Konflikt zeigen (z.B.
hier
und
hier), dass Atomwaffen weiterhin ein Teil der globalen Außen- und
Sicherheitspolitik sind.
Ein "zeithistorischer Thriller" über einen Unfall in einem Atomwaffensilo
der USA, der um ein Haar mehrere amerikanische Großstädte vernichtet
hätte, zeigt wie groß das Risiko von nuklearen Waffen auch in sog.
Friedenszeiten ist (auf ARTE ist das Video bis zum 18.09.2020 verfügbar):
Doch was würde eigentlich geschehen, wenn heute ein Atomsprengkopf über
einer Metropole gezündet würde? Mit der
Nukemap
lässt sich das von Boston bis Tel Aviv grafisch darstellen. Welche
Auswirkungen eine Bombe über Berlin hätte, zeigen folgende Bilder:
Nagasaki-Bombe: Tote von Mitte bis Schöneberg
Hier die Wirkung einer Bombe mit der Sprengkraft der Fat Man, der Bombe von Nagasaki. Mehr als 50.000 Tote und 170.000 Verletzte wären die Folge, Strahlungsschäden gäbe es von Mitte bis Schöneberg.
"Standardbombe": Ähnlicher Radius - mehr Tote
Bei der Fat Man handelte es sich um einen relativ kleinen Sprengkopf, die "Standard-Bombe" im Arsenal der US-Armee hätte bei einem Abwurf über Berlin Mitte (Zündung in der Luft) schon mehr als 165.000 Tote zur Folge, mehr als eine weitere halbe Millionen Menschen würden zum Opfer eines solchen Sprengsatzes. Das zweite Bild zeigt auf der rechten Seite die Auswirkungen in den einzelen Zonen.
H-Bomb: Zerstörung vom Reichstag bis Schloss Sanssouci
Nach der Entwicklung der ersten Atombombe, wurden schnell weitere Kernwaffen entwickelt. Die H-Bombe ist keine Waffe, die ausschließlich auf Kernspaltung basiert, sondern mit Hilfe der Kernfusion verstärkt wird. Eine hybride Bombe also. Ihre Wirkung wäre weit verheerender und würde ganz Berlin, Potsdam und Teile des Umlandes auslöschen. Hier würden nach der Kalkulation einer Explosion einer H-Bombe mit etwa 10 Megatonnen fast 2,5 Millionen Menschen den Tod finden, weitere eine Millionen Menschen verletzt werden.
Mehr.
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