Der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan löste keine Nachrichtenschwemme aus. Im Gegenteil. Fast geräuschlos ging der offizielle Abzug und die Übergabe der "Verantwortung" an die afghanischen Sicherheitskräfte über die Bühne. Die Bilanz seitens Regierungen und Militärs fiel sicherlich eher zurückhaltend, aber dennoch recht positiv aus.
Drei kleine Meldungen eines einzigen Tages - des 28.12.2014 - zeigen, wie schwierig und verfahren die Lage tatsächlich im Land ist und bleiben wird.
Zunächst wurde am Vormittag des Tages der feierlichen Abzugszeremonie vermeldet:
NATO-Soldaten töten drei Nomaden
Kampftruppen hätten die Nomaden fälschlicherweise für Aufständische gehalten und sie aus der Luft beschossen. Der Vorfall illustriert nicht nur die andauernde Unübersichtlichkeit und Komplexität des Konflikts, sondern liefert auch Belege für die Ursachen der großen Ablehnung der internationalen Truppen. Auch wenn die Taliban für die Mehrzahl der zivilen Opfer verantwortlich sind, ein bedeutender Anteil wurde auch durch internationale Truppen getötet.
Dann wurde der Einsatz offiziell beendet, wobei 12.000 Soldaten im Land bleiben sollen. Dabei wurden Sätze gesprochen, wie: "Was der Isaf ins Auftragsbuch geschrieben war, ist erfüllt", so der Bundeswehr-Generalleutnant Carsten Jacobson zu dpa. Doch dazu passten Ort und Modalitäten der Zeremonie so gar nicht: Sie wurde in einer Turnhalle der Nato-Militärallianz abgehalten und wegen befürchteter Angriffe von Taliban-Kämpfern im Geheimen vorbereitet.
Wie ein Abzug nach einer erfolgreichen Mission wirkt dies nicht. Noch am selben Tag vermeldete dann die Bundeswehr:
„Afghanistan: Vorfall am Checkpoint des Kabul International Airports, ein deutscher Soldat verletzt.“
Aus ungeklärter Ursache sei zwischen den verbliebenen deutschen Soldaten und der internationalen Besatzung des Checkpoints eine Auseinandersetzung entstanden. Dabei wurde ein deutscher Soldat verletzt. Nun sind die Hintergründe unklar und die internationale Allianz hat ja auch die Verantwortung übergeben. Diese Meldung erhielt dabei mehr Aufmerksamkeit, als die, dass nur knapp vier Tage später afghanische Sicherheitskräfte eine Hochzeit mit Raketen beschossen und mindestens 15 Menschen töteten.
In der Summe zeigen solch kleine Meldungen von nur vier Tagen, dass die vielen zivilen Opfer genauso Nachwirkungen haben werden, wie die anhaltend schlechte Sicherheitslage und der beklagenswerte Zustand der afghanischen Armee und Polizei offensichtlich ist. Eine „zwiespältige Bilanz“ ist in diesem Zusammenhang also wohl das Mindeste, was die Verantwortlichen eingestehen sollten.
Drei kleine Meldungen eines einzigen Tages - des 28.12.2014 - zeigen, wie schwierig und verfahren die Lage tatsächlich im Land ist und bleiben wird.
Zunächst wurde am Vormittag des Tages der feierlichen Abzugszeremonie vermeldet:
NATO-Soldaten töten drei Nomaden
Kampftruppen hätten die Nomaden fälschlicherweise für Aufständische gehalten und sie aus der Luft beschossen. Der Vorfall illustriert nicht nur die andauernde Unübersichtlichkeit und Komplexität des Konflikts, sondern liefert auch Belege für die Ursachen der großen Ablehnung der internationalen Truppen. Auch wenn die Taliban für die Mehrzahl der zivilen Opfer verantwortlich sind, ein bedeutender Anteil wurde auch durch internationale Truppen getötet.
Nun seltener am Himmel Afghanistans zu sehen: ein Hubschrauber der ISAF-Truppen. Photo Credits: Jerry Gunner, via flickr.com.
Dann wurde der Einsatz offiziell beendet, wobei 12.000 Soldaten im Land bleiben sollen. Dabei wurden Sätze gesprochen, wie: "Was der Isaf ins Auftragsbuch geschrieben war, ist erfüllt", so der Bundeswehr-Generalleutnant Carsten Jacobson zu dpa. Doch dazu passten Ort und Modalitäten der Zeremonie so gar nicht: Sie wurde in einer Turnhalle der Nato-Militärallianz abgehalten und wegen befürchteter Angriffe von Taliban-Kämpfern im Geheimen vorbereitet.
Wie ein Abzug nach einer erfolgreichen Mission wirkt dies nicht. Noch am selben Tag vermeldete dann die Bundeswehr:
„Afghanistan: Vorfall am Checkpoint des Kabul International Airports, ein deutscher Soldat verletzt.“
Aus ungeklärter Ursache sei zwischen den verbliebenen deutschen Soldaten und der internationalen Besatzung des Checkpoints eine Auseinandersetzung entstanden. Dabei wurde ein deutscher Soldat verletzt. Nun sind die Hintergründe unklar und die internationale Allianz hat ja auch die Verantwortung übergeben. Diese Meldung erhielt dabei mehr Aufmerksamkeit, als die, dass nur knapp vier Tage später afghanische Sicherheitskräfte eine Hochzeit mit Raketen beschossen und mindestens 15 Menschen töteten.
Im Fadenkreuz: immer wieder attackieren eingeschleuste Attentäter die Sicherheitskräfte oder internationale Truppen. Schlechter Sold und die prekäre Sicherheitslage tragen zur Unterwanderung der Behörden bei. Das Foto zeigt einen afghanischen Paramilitär während seiner Ausbildung durch ISAF-Truppen. Photo Credits: Dvidshub, vie flickr.com.
In der Summe zeigen solch kleine Meldungen von nur vier Tagen, dass die vielen zivilen Opfer genauso Nachwirkungen haben werden, wie die anhaltend schlechte Sicherheitslage und der beklagenswerte Zustand der afghanischen Armee und Polizei offensichtlich ist. Eine „zwiespältige Bilanz“ ist in diesem Zusammenhang also wohl das Mindeste, was die Verantwortlichen eingestehen sollten.
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