Freitag, 30. August 2013

Gewalt im Nordwesten Chinas fordert mindestens 16 Tote

Im Nordwesten Chinas hat der Konflikt zwischen Zentralregierung und der dort ansässigen Minderheit der Uiguren mindestens 16 Tote gefordert. Nach unterschiedlichen Berichten könnten vergangene Woche bis zu 26 muslimische Uiguren und ein Polizist getötet worden sein. Der Asienreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius, sagte zu dem Vorfall, der erst Anfang dieser Woche bekannt wurde:
Der Tod von so vielen Uiguren wird den Kreislauf der Gewalt in der Konfliktregion weiter anheizen, wenn die Hintergründe des Polizei-Einsatzes nicht offengelegt werden.
Die Lage in Xinjiang ist seit schweren Unruhen 2009 mit mehr als 200 Toten besonders angespannt. In den vergangenen Monaten gab es wiederholt blutige Zwischenfälle. Die Zentralregierung versucht mit harten Urteilen (Anfang August wurden zwei Männer wegen "terroristischer Aktivitäten zum Tode verurteilt) den Protest gegen politische Diskriminierung und wirtschaftliche Marginalisierung in Schach zu halten. Im April wurden 21 Menschen getötet, im Juni starben 35 Menschen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen. Seit März wurden mehr als 100 Menschen Opfer der Gewalt, insgesamt starben seit 2009 wohl weit mehr als 500 Menschen im Zuge des Konflikts.

The Diplomat schreibt in einem Feature vom Juli 2013 zu den Hintergründen und den Bemühungen der chinesischen Regierungen die Spannungen in den Griff zu bekommen:
Over the last decade, China has sought to rapidly develop Xinjiang, leading to the establishment of modern transportation networks, mass urbanization, and a steady flow of commercial investment. While the People’s Republic claims that this development is intended to ease ethnic tension through the establishment of economic opportunities, it is actually exacerbating it.

Development is raising the region’s economic potential, but it is also further marginalizing the Uyghurs in their perceived homeland. State projects have destroyed Uyghur communities, displaced thousands, and have brought an influx of Han migrants to the region. They have also been accompanied by aggressive attempts to assimilate Uyghurs into Han culture through targeted educational and work programs that incentivize the learning of Mandarin and integration into the Chinese state’s vision of modernization.
Weitere Hintergründe finden sich hier oder in diesem kurzen Video von 2011:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen