Dienstag, 6. Oktober 2009

"Doing the Job"


"Doing the job", so lautet ein populärer Ausspruch der US-Army-Soldaten. Die Arbeit machen, ohne Fragen zu stellen. Politik Politik sein lassen und die Mission zu Ende bringen.

Nach dem Tod von acht Soldaten in einer Großoffensive der Taliban am Sonntag und den darauf folgenden schweren Schlachten mit mindestens 100 getöteten sogenannten "Glaubenskriegern" wird aber nicht nur in der republikanischen Opposition Kritik laut. Auch in der Armee selbst gibt es Rufe nach Rückzug, oder einer deutlichen Truppenaufstockung. Nicht wegen den zivilen Toten, oder der Frage inwiefern überhaupt ein Eingreifen gerechtfertigt war in Afghanistan. Nein, es sind die blutigsten Monate seit Beginn des Krieges für die USA und viele zweifeln, ob sich das Land überhaupt stabilisieren lässt.
Zur innenpolitischen Lage in den USA diese Clips (beide auf Ihre Weise ideologisch gefärbt):






Auch in Pakistan destabilisiert sich die Lage immer mehr. Nach dem Anschlag am Montag auf das Büro des World Food-Programms in Islamabad mit fünf Toten, hat die UN angekündigt, vorsorglich alle ihre Büros in dem Land schließen zu wollen. Ein Schlag für die Zivilbevölkerung.
Auch hier denkt die US-Regierung nicht daran aufzugeben. Warum eigentlich? Geostrategische Interessen? Ideologisch verblendeter Befreiungskampf? Oder doch humanitärer Einsatz, um die Rechte der Menschen in den beiden Ländern zu schützen? Offiziell gar nichts von alldem, sind die USA doch weder mit Drohnen, noch mit Spezialeinheiten in dem Nachbarland zu Afghanistan aktiv.

Recht aufschlussreiche Dokumentation zur Lage in Afghanistan (1 von 5 ):



Ist unter den Millionen Patronen und tausenden von Bomben wohl längst verschüttet worden. Schnell raus, so lautet die Meinung vieler. Und warum auch nicht? Unklare Kriegsgründe, soviele zivile Opfer, kaum Fortschritte beim Wiederaufbau und massiv gefälschte Wahlen sprechen eine deutliche Sprache. Doch was stattdessen? Rückkehr in die Steinzeit mit einem Taliban-Regime? Oder sind Verhandlungen mit den dann siegreichen Kämpfern möglich? Schließlich haben sich die Kämpfer gerade erst von Al-Qaida distanziert. Ziviler Aufbau als Ausweg?
Ein erster Schritt wäre wohl erstmal eine Stichwahl in Afghanistan, um zu zeigen, dass trotz aller Willfährigkeit Karzai´s, nicht jegliche Missachtung von Demokratie akzeptabel ist. 

Ressourcen

Wer sich selbst eine Meinung bilden will, hier ein aktueller, objektiver Hintergrund vom Juli 2009 zur aktuellen Lage im Land und der gesamten Region und eine Debatte aus der ZEIT vom September 2009. 

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